Emma Rawicz, das 22-jährige Ausnahmetalent aus Großbritannien, eröffnete das Festival auf der Kapfenburg mit einer energiegeladenen und zugleich feinfühligen Performance. Gemeinsam mit ihrer Band präsentierte sie modernen Jazz in seiner aufregendsten Form – mal experimentell, mal melodiös, immer mit unverwechselbarem Sound. Ihre Virtuosität, das meisterhafte Spiel auf dem Saxophon und das harmonische Zusammenspiel mit ihrer Band versetzten das Publikum in Staunen. Gekonnt griff sie auf musikalische Elemente aus Barock, Rock und Bigband-Jazz zurück und schlug damit einen eindrucksvollen Bogen von der Tradition zur Moderne – ein mitreißender Auftakt, der im Gedächtnis bleibt.  

In der Königsbronner Hammerschmiede sorgte der Auftritt von Siggi Schwarz & Friends für einen stimmungsvollen Abend, der ganz im Zeichen des Bluesrock stand. Mit einem energiegeladenen Programm rund um die Musik von Gary Moore füllten die sechs Musiker den Saal mit mitreißenden Sounds und kraftvollen Gitarrensoli. Neben Frontmann Siggi Schwarz glänzten auch die weiteren Bandmitglieder – darunter Saxophonist Lee Mayall und Sänger Tom Croel – mit starken Soli und hoher Bühnenpräsenz. Die Hommage an Moore, ergänzt durch eigene Interpretationen und Ausflüge in das Repertoire anderer Bluesgrößen, sorgte für Begeisterung beim Publikum, das sich schnell von der Spielfreude der Band anstecken ließ. 

Ein Höhepunkt des Festivals war der Auftritt der britischen Jazz-Funk-Legende Shakatak in der Carl Zeiss Kulturkantine. Die Band präsentierte im Rahmen ihrer „The Very Best Tour 2025“ eine Auswahl ihrer größten Hits – darunter Klassiker wie „Down on the Streets“ oder „Easier Said Than Done“. Mit dabei war auch Gitarrist Keith Winter, der nach über 25 Jahren Pause ein eindrucksvolles Comeback auf der Bühne feierte. Die gesamte Band überzeugte durch musikalische Perfektion, Bühnenfreude und einen unverkennbaren Sound, der das Publikum von den ersten Takten an mitriss. Der unverkennbare Sound der 80er entfachten Begeisterung und ließen keinen Fuß stillstehen. 

Den krönenden Abschluss der diesjährigen Jazz Lights bildete der Auftritt einer wahren Jazz-Legende: Dee Dee Bridgewater. In der nahezu ausverkauften Carl Zeiss Kulturkantine entfaltete die dreifache Grammy-Preisträgerin ihr ganzes Können und präsentierte mit „We Exist!“ ein Programm, das weit über klassischen Jazz hinausgeht. Das Programm verband klassische Jazzklänge mit modernen Einflüssen und thematisierte in Songs wie „Mississippi Goddam“ oder „Trying Times“ auch gesellschaftliche Fragen. Ihre Bühnenpräsenz, ihre Stimme, ihre stilistische Bandbreite zwischen Jazz, Blues und Soul – all das machte ihren Auftritt zu einem emotionalen Höhepunkt. Ihre Interpretationen von Jazzklassikern, gepaart mit ihrer tiefen Ausdruckskraft, berührten das Publikum bis ins Innerste. 

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